Tauchausrüstung

Vor der Anschaffung von Ausrüstungsgegenständen sollte man sich ein Paar Gedanken machen über die zukünftige Nutzung:

1. gelegentliche Nutzung im Urlaub zum Schnorcheln,

2. häufigere Nutzung zum Schnorcheln mit kurzen Apnoephasen,

3. sehr sportlich orientierte Nutzung zum Apnoetauchen,

4. Nutzung zum Gerätetauchen im Urlaub,

5. intensive Nutzung mit Tauchgängen, auch in heimischen Gewässern.

1. Zum reinen Schnorcheln in warmen Gewässern benötigt man die sogenannte ABC-Ausrüstung bestehend aus Flossen, Schnorchel und Tauchermaske. Die Taucherflossen sollten einen geschlossenen Fußteil haben. Sie sollen bequem sitzen ohne zu beengen, aber so, dass man sie auch nicht verliert. Zusätzlich kann man Söckchen unterziehen und sie mit Flossenhaltern sichern. Sie sollten nicht zu riesig und zu schwer sein, da man sie ja eventuell auf Flugreisen mitnimmt. Als Schnorchel reicht im Grunde ein Mundstück mit Rohr, max. 35 cm lang und 18-20 mm (für Kinder 15-18 mm) im Durchmesser. Bitte nicht länger oder dicker, da nach der Ausatmung „verbrauchte“ Luft im Inneren verbleibt, die man dann wieder einatmet (Pendelatmung). Bei Kindern und Jugendlichen muss der Schnorchel an die Körpergröße angepasst sein. Es gibt auch Schnorchel mit Ventilen, die das Ausblasen von eingedrungenem Wasser erleichtern. Bei Tauchermasken kommt es vor allen Dingen auf einen bequemen und dichten Sitz an. Sie sollte einen doppelten Dichtrand aufweisen. Ob ein durchgehendes oder zwei getrennte Gläser ist sekundär, sie müssen aber aus Sicherheitsglas sein. Für Brillenträger ist der Einsatz von optischen Gläsern möglich. Der Maskenkörper aus transparentem Silikon lässt Bewegungen zu allen Seiten erahnen. Unbedingt muss ein Nasenerker, durch den man die Nase, auch mit Handschuhen gut zupressen kann, vorhanden sein. Dies ist beim Abtauchen für den sogenannten „Druckausgleich“ notwendig. Als UV-Schutz empfiehlt sich ein Rushguard.

2. Zur beschriebenen ABC-Ausrüstung braucht man bei längerem Verbleib im Wasser und bei Erreichung etwas tieferer Regionen ein „Shorty“ als Kälteschutz. Bei geübten Schnorchlern eventuell noch ein Bleigurt mit nicht zu schweren Bleigewichten.

3. Apnoetaucher tauchen ihre Flossen gegen deutlich längere Exemplare. Da sie häufig, sowohl beim Training im Hallenbad als auch im Freiwasser ohne Bewegung ihre Apnoezeit trainieren, tragen sie meist dünne Neoprenanzüge mit langen Ärmeln und Beinen.

Falls man sich fürs Gerätetauchen interessiert, benötigt man deutlich mehr Ausrüstungsgegenstände. Die folgende Aufzählung beinhaltet alles, um auch in sehr kalten Gewässern zu tauchen. Bei moderateren Umständen, was Wassertemperaturen und Sichtweite betrifft, tauscht man das eine oder andere Ausrüstungsteil aus. Bei extremem Tauchen/technischem Tauchen wie Höhlen-, Mischgas- oder Rebreathertauchen kommen weitere Ausrüstungsteile ins Spiel. Da man für diese Form des Tauchens spezielle weitergehende Ausbildungen absolvieren muss, gibt es hier keine weitergehenden Ausführungen zur Ausrüstung.

4. Nicht jeder wird sich sofort eine komplette Ausrüstung zulegen wollen oder können. Auch kann man die vollständige Ausrüstung zu entfernteren tropischen Gewässern gar nicht im Flieger mitnehmen. Außerdem kann man an Tauchbasen die komplette Tauchausrüstung ausleihen. Früher oder später trägt sich jeder mit dem Gedanken Ausrüstungsteile anzuschaffen. Gut ausgerüstet benötigt man in warmen Gewässern (>25-28 Grad Celsius) folgendes:

– Tauchanzug, nass oder halbtrocken, Shorty,

– Drucklufttauchflasche (10-15 l, Aluminium oder Stahl, 200 bar),

– Jacket (Tarier- und Auftriebshilfe an der die Flasche befestigt wird),

– Atemregler bestehend aus einer erster Stufe (Druckminderer) und zwei 2. Stufen (Lungenautomat), Manometer (Finimeter), Inflatoranschluss für das Jacket,

– Bleigurt mit Blei oder Blei  bei bleiintegrierten Jacket,

– Tauchcomputer,

– Unterwasserlampe (LED-Technik),

– Tauchermesser oder Rettungsschere,—ABC-Ausrüstung.

Tauchflaschen und Blei leiht man immer vor Ort.

5. Die Ausrüstung für Kaltwassertaucher ist etwas aufwendiger. Als Kälteschutz verwendet man mindestens einen Halbtrockentauchanzug oder einen Neopren- oder Membran-Trockentauchanzug (Konstantvolumenanzug) mit entsprechendem Unterzieher. Zum vollständigen Schutz benötigt man Neoprenhandschuhe und -füßlinge. Die Flossen werden gegen robuste Geräteflossen (offener Fußteil mit Fersenriemen) getauscht. An einem anderen Flaschenventil mit zwei absperrbaren Anschlüssen wird man zwei kaltwassertaugliche Atemregler mit je einer 2. Stufe und je einem Inflator (einer zusätzlich für den Trockentauchanzug) anschließen. So ist man selbst für Tauchgänge im Winter bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt und bis zu 40 min Dauer gerüstet.

Soweit die Übersicht. Alle Begriffe können in diesem Rahmen gar nicht erklärt werden. Im Internet und in der erwähnten Tauchliteratur findet man alles ausführlicher erklärt.